Silber Tempest, YCaT, Tegernsee, 15.-16.07.2023

Ein letztes Mal wischte er noch über die Theke - jetzt sollte eigentlich alles passen. Das Licht des schon jetzt viel zu heißen Vormittages brach sich in den blitzblanken, säuberlich aufgereihten Maßkrügen, die letzten Bierbänke wurden gerade noch einmal zurecht gerückt und der Ausblick auf den Tegernsee war wie immer verlässlich genial. Der Wirt im Tegernseer Bräustüberl war zufrieden.
Für das Waldfest, das auch heute wieder stattfinden sollte, war alles bestens vorbereitet. Und irgendwie hatte er das Gefühl, dass es diesen Abend besonders hoch hergehen würde - als Wirt spürt man sowas. Und er sollte Recht behalten.

Nur 200 Meter weiter wischten sich die, die später ebenjenem Waldfest die Ehre geben würden, den Schweiß von der Stirn. Eine Tempest krant sich nicht von selbst und wer bei hochsommerlichen Temperaturen schon mal einen Mast gestellt hat, weiß, dass ein T-Shirt zum Wechseln nicht schadet. Oder wahlweise auch eine Badehose. Tempest-Segler sind ja bekanntlich nicht auf der Brennsupppn dahergschwumma, es wurde also professionell und routiniert aufgebaut, gekrant und gebadet. Nach der Steuermannsbesprechung (hier stellte man höchst erfreut fest, dass derjenige, der die Silbertempest schon sechsmal gewonnen hatte, nicht da war, geil!!) ging es auch schon aufs Wasser - entschuldigung - auf das türkisblaue, verführerisch glitzernde, quellfrische Wasser des wunderschönen Tegernsees.

Mit vier Wettfahrten am ersten Tag waren die Seglerinnen und Segler mehr als zufrieden. Vor allem, weil man so am Sonntag mit nur noch einer Wettfahrt auskommen würde - ein schöner Stimmungsmacher für den Samstagabend. Seglerisch war der Samstag doch recht anspruchsvoll: Einige Windlöcher, hinterlistige Dreher und überraschende Böen machten es den Seglerinnen und Seglern nicht immer einfach. Naja, letztendlich ging es über rechts.

Später ging es dann aufs Waldfest, natürlich in Tracht, eh klar. Das Licht des immer noch sehr warmen Abends brach sich in den mit schäumendem Bier gefüllten Maßkrügen, die Bierbänke bogen sich ächzend unter den Feiernden und der Ausblick auf den Tegernsee war immer noch atemberaubend. Es wurde professionell und routiniert gefeiert, gelacht und der ein oder andere Helm lackiert.

Der nächste Tag startete mit einem zünftigen Weißwurschtfrühstück, gefolgt von einer letzten, alles entscheidenden Wettfahrt. Es hätte alles passieren können, so nah lagen die Teams punktmäßig beinander. Die Nerven der Seglerinnen und Segler waren damit fast so sehr gespannt wie die Tempest-Wanten bei 25 Knoten.

Den Sieg trug das Team Meggendorfer/Spranger (nein, nicht DIE Meggendorfer/Spranger, sondern die günstigere Variante) davon. Der Pokal ging damit schon wieder an einen Spranger, ein kleiner Downer für alle, die an der Steuermannsbesprechung schon gejubelt hatten. Aber wie sagt man so schön in Bayern: Man muss auch jönne könne (oder war das im Rheinland?) - und es wurde auch gegönnt. Zweiter wurde das Team Kujan/Liebl, dritter das Team Brochier/ Kern, beide punktgleich und mit nur einem Punkt Abstand zum ersten Platz. Knapper ist eigentlich nur noch der Abstand zwischen Spiebaum und Vorstag auf Halbwind. Höchstverdienter Vierter wurde „unser Präsi“ mit seinem Vorschoter Hannes Trimpl.

Ein großer Dank geht an Hansi und den Yachtclub am Tegernsee, die wie immer für eine sehr schöne Veranstaltung gesorgt hatten!

Bericht: Tobias Spranger, GER 1190 -> mit Annas Unterstützung :-) Danke!

Ergebnis

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